Prüfung der Trinkwasser-Versorgung an Schulen

Wasserhahn
<a href='https://www.flickr.com/photos/79426249@N03/7132627239' target='_blank' rel="noopener">Wasserhahn</a> von Carl, Lizenz <a href='https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/' target='_blank' rel="noopener">CC BY 2.0</a>

Antrag zur Kreistagssitzung am 16. September 2022

Der Kreisausschuss wird gebeten, zu prüfen, welches Kosten-Nutzenverhältnis Trinkwasser-Spender hätten, deren Nutzung den Schüler*innen und dem Schulpersonal kostenfrei zur Verfügung gestellt werden könnte, bzw. an welchen Schulen eine solches Angebot sinnvoll wäre. Bei
der Prüfung sollen mindestens folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  1. die Qualität der vorhandenen Trinkwasser-Versorgung über Leitungswasser,
  2. die bisherige Möglichkeit, sich Trinkwasser aus den Wasserhähnen in mitgebrachte Behälter zu
    füllen (insbesondere die Tiefe der Waschbecken-Vorrichtung),
  3. die Kosten, die durch die Anschaffung und regelmäßige Wartung von Trinkwasser-
    Spendern pro Spender anfallen, auch unter Berücksichtigung der Variante Miete.
Begründung:

An weni­gen öffent­li­chen Ein­rich­tun­gen ist die Ver­sor­gung mit kos­ten­lo­sem Trink­was­ser so wich­tig, wie an Schu­len. Einige Schulen im Kreis Limburg-Weilburg haben bereits Trinkwasserspender, viele Schulen hingegen nicht. Im benachbarten Rheingau-Taunus -Kreis werden solche Spender sukzessive an allen Schulen aufgestellt.

Unzäh­li­ge Pilot-Pro­jek­te bestä­ti­gen den Erfolg von solchen Spendern. An Schu­len, die einen Trink­was­ser­spen­der ange­schafft haben, trin­ken die Kin­der deut­lich mehr Was­ser. Der Anteil an zucker­hal­ti­gen Geträn­ken auf dem Ernäh­rungs­plan der Kin­der geht zurück. Das Auf­stel­len von Was­ser­spen­dern in Schu­len, aber auch Kitas kann dazu bei­tra­gen, dass ein Bewusst­sein für gesun­de Ernäh­rung geför­dert wird. Dies hilft auch Über­ge­wicht bei Kin­dern und Jugend­li­chen vor­zu­beu­gen, denn ihre Flüs­sig­keits­zu­fuhr wird oft in zu gro­ßen Antei­len über unge­sun­de zucker- und säu­re­hal­ti­ge Soft­drinks gedeckt.

Die Trinkwasser-Versorgung an Schulen ist besonders in Anbetracht der zukünftig häufiger werdenden Hitzesommer elementar wichtig. Mangelnde Flüssigkeitszufuhr führt unter anderem zu abnehmender Konzentration, Kopfschmerzen und Kreislauf-Problemen. Dehydrierung stellt ein erhebliches gesundheitliches Risiko dar. Ausgegangen von einer empfohlenen Getränkezufuhr von 1530 ml für Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren und bei einem exemplarisch veranschlagten täglichen Aufenthalt von 7 Stunden in der Schule, resultiert ein Trinkwasser-Bedarf von circa 765 ml pro Schüler*in je Schultag. Während des Schultages findet ein erheblicher Teil der täglichen Trinkwasserzufuhr statt. Darüber hinaus deuten wissenschaftliche Befunde darauf hin, dass durch die Installation von Wasserspendern der durchschnittliche Trinkwasser-Konsum gesteigert werden kann.


Diesen Bedarf sollte die schulische Trinkwasser-Versorgung decken. Vorrangig sollte dies über das Abfüllen von Leitungswasser geschehen. Kann jedoch die Versorgung mit einwandfreiem Leitungswasser nicht gewährleistet werden oder sind die vorhandenen Waschbecken
aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht zum Abfüllen geeignet, sollten Alternativen wie Trinkwasser-Spender zur Verfügung gestellt werden.
Da nicht alle Schulen über Mensen verfügen, der Kauf von verpacktem Trink- oder Mineralwasser zu einem hohen Müllaufkommen führt, und dieser individuell hohe finanzielle Auswirkungen haben kann, scheinen in diesem Fall Trinkwasser-Spender eine adäquate Alternative zu sein. Selbstverständlich müsste bei einer Anschaffung die Schulkonferenz in die Entscheidungsfindung miteinbezogen werden.