GRÜNE fordern Schnellbus-Linien

Seit mehreren Monaten beraten Vertreterinnen und Vertreter der politischen Gremien, der Verkehrsgesellschaften und ein Planungsbüro in einem Lenkungskreis die Neukonzeptionierung von Mobilität und Verkehr im Landkreis – das sogenannte Nahverkehrskonzept.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag regt im Rahmen der Beratungen nun dringend an, mehr Express- bzw. Schnellbuslinien im Landkreis zu etablieren. Ganz konkret sollen in einem ersten Schritt zwei neue Schnellbuslinien mit den folgenden Streckenverläufen etabliert werden:

1. Mengerskirchen über Löhnberg, Weilburg Bahnhof (Lahntalbahn), P+R Möttau (B 456) nach Grävenwiesbach Bahnhof (Taunusbahn) und

2. Löhnberg über Merenberg P+R (B49), Gewerbegebiet Beselich, P+R Limburg-Ahlbach zum ICE-Bahnhof Limburg-Süd

„Gerade von und nach Mengerskirchen sind die Fahrzeiten der Busse von Limburg, wie nach Weilburg im Vergleich zum Auto mehr als doppelt so lang“, stellt die Landtagskandidatin Anke Föh-Harshman fest. Um attraktive und schnelle Verbindungen in die städtischen Metropolen zu ermöglichen, müssten die vorhandenen Verkehrsangebote durch Schnellbuslinien und gut erreichbare P+R-Plätze ergänzt werden. Der rege genutzte Schnellbus von Limburg nach Wiesbaden zeige anschaulich, wie die Bevölkerung durch ein bedarfsorientiertes Angebot erreicht werden kann.

Insbesondere im ländlichen Raum, so Föh-Harshman, brauche es ein Mobilitätskonzept, dass an die Bedarfe und Lebensentwürfe der Bevölkerung angepasst sei und auch Wochenend- und Abendstunden miteinbeziehe.

Die Grünen schlagen weiterhin Mobilitätsstationen an den P+R-Plätzen vor, eine Ausweitung von Anruf-Sammel-Taxis, sichere Fahrradabstellplätze und sichere Übergänge zum Schnellbus. So könne auch im ländlichen Raum die Fahrzeit im öffentlichen Verkehr deutlich reduziert werden. Ergänzend sollten Car-Sharing-Programme für Dörfer und kleinere Kommunen ausgebaut werden.

Grundsätzlich sei zu berücksichtigen, dass zukünftig mit dem bundesweiten 49 Euro-Ticket vermehrt Fahrgäste vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen werden – wenn das Angebot stimme. In Hessen seien zudem durch das geplante Sozialticket weitere Vergünstigungen im Bus- und Bahnverkehr geplant. Damit alle Einwohnerinnen und Einwohner des Kreises Limburg-Weilburg gleichermaßen dieses Angebot nutzen könnten, muss der ÖPNV auch in den kleineren Westerwald- und Taunusgemeinden attraktiv werden, fordern DIE GRÜNEN.

Erfreut äußern sie sich über die Aufhebung der Tarifbarriere zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen durch das 49-Euro-Ticket, was besondere im Raum Limburg-Diez zu Erleichterungen für die Nutzerinnen und Nutzer führen wird. Die Grünen merken an, dass die Verflechtungen zwischen Limburg und Diez sich im neuen Nahverkehrskonzept noch mehr widerspiegeln sollten.

Abschließend regen Bündnis 90/Die Grünen an, dass auch die Antriebsarten der Busse noch stärker auf den Prüfstand gestellt werden müssen. Insbesondere Limburg trage hier als Ausgangs- und Endstation vieler Linien aus dem Landkreis eine hohe Last. Die Luftbelastung an der Schiede sei schon seit Jahren ein Beispiel für die Dringlichkeit der Mobilitätswende. Durch einen gut durchdachten und auf nachhaltige Mobilität ausgerichteten Nahverkehrsplan, könne der Kreis Limburg-Weilburg hier in den nächsten Jahren einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsweisende Verkehrswende leisten.